KUNSTKRITIKER


Prof. Dr. Manfred Wagner
2003



Gabriela Medvedova ist eine Lichtkünstierin. Sie versteht Licht - und dabei keineswegs nur künstliches - als entscheidendes Wahrnehmungsphänomen und zwingt (in geradezu didaktischer Strenge) den Betrachter, ihr in der Argumentation zu folgen. Ihren Fokussierungen ist nicht auszuweichen, weil alle Kunstobjekte ganz oder entscheidend partikulär diesen Lichtgedanken verfolgen, also nicht aufgesetzt als Anleuchtung, sondern von innen her als Erleuchtung. Dabei bleibt, gleichgültig, ob Schläuche innen simples Licht bündeln, oder - meinst kreisförmig - quast Lichtmaterie aus dem Raum geholt, verdichtet wird, um damit die Intensität zu steigern. Gabriela Medvedova arbeitet vermutlich aus Kostengründen mit "armen", einfachen Materialien. Aber gerade diese werden durch die Betonung auf dem Licht an sich nobilitiert, zu Kostbarkeiten gemacht, zu Lichtträgern geadelt, geradezu biblisch herausgehoben. Dass dies beispielsweise mit selbstleuchtender Phosphorsfarbe auf monocolorem Grund in Richtung Magie weist, bestätigt nur jene wunderbare Metamorphose des kleinen Ausschnitts aus der Skala elektromagnetischer Schwingungen, der durch das menschliche Auge die Empfindung von Helligkeit vermittelt. In der Wahrnehmung der Arbeiten von Gabriela Medvedova wird wie immer in der Kunst die Bedeutung eines wesentlichen Lebenselementes des Menschen unterstrichen. Und nur der Künstler hat die Chance, diese Bedeutung in der eigenen Kreativität optimal zu vermitteln. Gabriela Medvedova nützt sie in der Tat. Wahrlich!